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Schlangenbiss und Skorpiostich

Vor allem in den Tropen und Subtropen gibt es viele Arten von Gifttieren. Und fast jeder hat die eine oder andere abenteuerliche Geschichte über Begegnungen mit einer Schlange oder einem Skorpion schon einmal gehört.

Für Touristen sind sie jedoch nur selten gefährlich. Statistisch ist die Wahrscheinlichkeit, bei einem Verkehrsunfall getötet zu werden höher als durch den Biss einer Giftnatter, Viper oder dem Stich eines Skorpions.

Es gibt ca. 3.000 Schlangenarten weltweit, ca. 600 gelten als “giftig”, nur 50 Arten davon sind für den Menschen potentiell tödlich giftig. 2017 ging man von etwa 5 Mio. Bissvorfällen sowie ca. 100.000 Todesfällen durch Schlangenbisse weltweit aus, in der Reisemedizin bleibt es aber eine Rarität. 
versVielleicht ist das ein Grund dafür, dass nur wenige Menschen wissen, wie sie im Notfall richtig handeln sollen. Denn auch wenn die Wahrscheinlichkeit für einen Schlangenbiss oder Skorpionstich gering ist, ist sie nicht gleich Null. Insbesondere Kinder sind gefährdet, denn Gifttiere dosieren ihr Gift nicht, Kinder erhalten die gleiche Dosis wie ein Erwachsener.

Vor allem aber existieren viele falsche Vorstellungen darüber, was im Notfall zu tun ist. So darf die Bissstelle weder eingeschnitten noch ausgesaugt oder ausgepresst werden. Sie sollte auch nicht abgebunden, gekühlt oder gewärmt werden. 

Richtig ist es: Nach einem Schlangenbiss oder Skorpionstich versuchen, ruhig zu bleiben und sich das Aussehen einzuprägen (Farbe, Muster, Kopfform), ggf. ein Foto zu machen. Für den Verlauf einer Vergiftung sind die ersten 30 Minuten nach dem Biß besonders relevant. Bleiben ausgeprägte Schwellungen, Lähmungserscheinungen, Herzrasen, Blutdruckabfall oder Blutungsneigung aus, wurde meist kein (relevantes) Gift injiziert.

Eine Desinfektion der Wunde und Schienung der betroffenen Extremität sollte frühzeitig erfolgen, Ringe und Armbänder sind rasch abzulegen. Zeitnah sollte medizinische Hilfe in Anspruch genommen werden, um das weitere Vorgehen mit Hilfe einheimischer Fachkräfte festzulegen.

Ein ggf. indizierte Therapie mit einem Antiserum gehört ausschließlich in die Hand eines Arztes. Jede Selbstanwendung ist lebensgefährlich. Bis dahin sollte man beruhigend auf den Betroffen einwirken und jede Panik vermeiden - auch wenn das Opfer plötzlich blass wird, sich erbricht oder Schweißausbrüche bekommt. Dies sind oftmals keine Hinweise auf eine Vergiftung, sondern Stresssymptome. Denn tatsächlich verläuft jeder zweite Schlangenbiss „trocken“, also ungiftig.

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